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Das kann doch nicht wahr sein! „Flying Illusion“ bringt Unglaubliches auf die Bühne

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Von Dirk Fellinghauer. Foto Tomislav Može (Show) / Dirk Fellinghauer (Premierenfeier).

Sie können es einfach nicht lassen. Noch Stunden nach dem Premierenjubel zieht es die Jungs von „Flying Steps“ wieder auf den Boden. Im hippen Hauptstadtclub „Prince Charles“, der in einen ehemaligen Swimming Pool hineingebaut wurde, tobt die After-Show-Party, da legen sie wieder los. Inmitten der ausgelassenen Menge, die eine coole DJane mit bestem Old-School-Hip-Hop beglückt, starten sie spontane Breakdance-Einlagen.

Am frühen Abend: Premierenfieber im Tempodrom. Hipster-Auflauf vom Feinsten. Schwarzer anstatt roter Teppich. Über diesen schreiten Unbekannte, Szeneleute, eine Handvoll Promis. Matthias Schweighöfer, der auf der VIP-Liste steht, kommt zwar doch nicht. Aber Gäste wie ein sehr freundlich grinsender Jimi Blue Ochsenknecht oder Boxweltmeister Arthur Abraham sorgen für Blitzlichtgewitter. Auch Nikolai Kinski, Sohn von Klaus Kinski, erscheint, ebenfalls bestens gelaunt. Er bevorzugt es aber, hinter den Rücken der Fotografen unbemerkt in die Halle zu huschen. Modedesigner Michael Michalsky wählt den Weg über den Teppich, wird von den Fotografen aber nicht erkannt beziehungsweise nicht gekannt.

Geht nicht, gibt‘s nicht

Dann alle ab in die Dunkelheit. Spannung in der mit 2 000 Zuschauern vollbesetzten Halle. Die neue Show „Flying Illusion“ der 1993 gegründeten Truppe, die vor ein paar Jahren mit „Flying Bach“ für Furore sorgte, feiert Weltpremiere. Und erzählt dabei die Geschichte von Gut und Böse in bisher nicht gekannter Kombination und Dimension. Breakdance trifft Illusion. Vartan Bassil, Gründer und künstlerischer Direktor, findet, dass seit David Copperfield, den er verehrt, in Sachen Illusion nichts Neues mehr gekommen sei. Das will er ändern: „Breakdance ist eine Kunstform, bei der es darum geht, das Mögliche aus dem Unmöglichen zu schaffen. Der Antrieb ist immer: Geht nicht, gibt‘s nicht. Und für die Magie gilt ja dasselbe.” Bassil wurde 1975 im Libanon geboren, ist in Berlin aufgewachsen; in einem Jugendzentrum im Wedding wurde seine Leidenschaft für den Breakdance entfacht.

„Flying Illusion“ kommt, trotz kommerzieller Ausrichtung, streckenweise fast avantgardistisch daher. In Sachen Dramaturgie, Bühnenbild, Bildsprache, Musik. Die 70 pausenfreien Minuten verlangen auch dem Publikum einiges ab, sind keineswegs einfach leichte Unterhaltungskost. Die Anstrengung des Zuschauens belohnt die im Stil alter Marvel-Comics inszenierte Show mit allerlei Unglaublichkeiten. Popping, Locking, Powermoves nennt sich in der Fachsprache das, was hier begnadete und mitunter sogar verknotete Körper zeigen. Und wie es sich für die Welt der Breakdancer gehört, muss es noch cooler, noch geiler, noch krasser sein als alles, was man bisher gesehen hat.

Akteure sind mehrfache Weltmeister – das erklärt einiges, aber nicht alles …

Die elf Akteure sind mehrfache Weltmeister. Das erklärt einiges. Aber nicht alles. Es geschieht vieles, was man nicht fassen kann – und dann etwas, was man nicht glauben kann: Einer der Tänzer startet einen Headspin, dreht sich und dreht sich auf dem Kopf um seine eigene Achse, immer weiter, immer schneller, und plötzlich  – hebt er ab! Schwebt scheinbar schwerelos nach oben. Das kann doch nicht wahr sein! Ist es auch nicht. Wie gesagt, Breakdance trifft Illusion. „Ich will erreichen, dass die Zuschauer nicht mehr genau wissen, was ein Trick ist und was nicht“, erklärt Bassil. Der verantwortliche Illusionist Florian Zimmer, der auch schon Michael Jackson in einer Privatvorstellung bei ihm Zuhause verblüffte, ergänzt: „Durch die besonderen Fähigkeiten der Tänzer hebt die Show auch die Magie auf ein neues Level.“

Erste Tourstation nach den Auftritten in Berlin, wo das Unternehmen Flying Steps auch eine Akademie für den Breakdance-Nachwuchs betreibt, wird an diesem Wochenende Frankfurt sein. Auf weitere deutsche Städte folgen sicherlich internationale und, wer weiß, vielleicht auch irgendwann die ultimative Welthauptstadt für Shows: „Natürlich ist es ein Traum, damit nach Las Vegas zu gehen“, sagt Vartan Bassil. Es wäre nicht sein erster Traum, der in Erfüllung geht.

„Flying Illusion“ kommt vom 25. bis 27. April in die Jahrhunderthalle. Vorstellungen täglich 20.15 Uhr, Zusatzshows wegen der großen Nachfrage am 26. und 27. April um 16.15 Uhr. Wir verlosen 3×2 Tickets für die Premiere am 25. April: losi@sensor-wiesbaden.de

Hier sind die sensor-Fotos von der Premierenparty in Berlin.

www.flying-steps.de